Oberflächenbehandlung
Korrosionsschutz
Stahl rostet, (korrodiert, oxidiert) deshalb muss man Bauteile aus Stahl vor Korrosion schützen.
Grundlage für jeden Korrosionsschutz ist die Vorbehandlung der Oberfläche. Die muss zwingend staub-, schmutz- und fettfrei sein. Dies kann durch sandstrahlen, beizen oder entfetten geschehen. Um einen möglichst guten Korrosionsschutz zu erhalten, werden je nach Anwendung verschiedene Auftragsschichten kombiniert:
Feuerverzinken: Die Teile werden vorbehandelt und dann in ein flüssiges Zinkbad getaucht. Es bleibt ein Zinküberzug von ca. 0.080 mm (80 µ) haften. Vorteile: Günstig, äusserst guter Korrosionsschutz, abriebfest, unauffällige Farbe, sehr grosse Teile möglich. Nachteile: Verzug, unruhige Oberfläche, auch sauber abgeschliffene Schweissnähte werden wieder sichtbar. Die Verrechnung erfolgt über das Gewicht: Leichte, dreidimensionale Konstruktionen bis Fr. 6.-/KG, schwere, gerade Träger ca. Fr. 1.50/KG.
Spritzverzinken: Beim Spritzverzinken wird, ähnlich wie beim Nasslackieren, reiner, flüssiger Zink auf die Stahloberfläche gespritzt. Vorteile: Kein Verzug der Teile, gleichmässige Oberfläche, optimale Grundierung für den weiteren Farbaufbau, auch Teile mit Aufdoppelungen (z.B. Ziergitter, die zum Feuerverzinken überhaupt nicht geeignet sind) sollten spritzverzinkt werden. Nachteile: Hohlräume können nicht spritzverzinkt werden, teuer, Spritzverzinken ist keine Deckbeschichtung - es benötigt immer einen weiteren Farbaufbau.
Nasslackieren: Die Farbe wird in flüssiger Form auf die Bauteile aufgespritzt. Austrocknung an der Luft oder im warmen Ofen. Oder durch Farbe, die aus 2 Komponenten besteht und dadurch aushärtet.
Pulverbeschichten: Eine Pulverschicht wird auf die Bauteile aufgetragen; dieses Pulver ‚haftet' temporär durch elektrostatische Aufladung. Im Ofen werden die Pulverteile bei ca. 200 Grad geschmolzen und verbinden sich mit der Stahloberfläche zu einer sehr abriebfesten Deckschicht. (Pulverbeschichten ist in ökologischer Hinsicht dem Nasslackieren vorzuziehen.)
Idealerweise wird vor der Deckschicht eine Grundierung aufgetragen, diese bildet den Haftgrund für die Deckfarbe. Alle Grundierungen, die Zink o.ä. enthalten, bilden einen kathodischen Korrosionsschutz. Das heisst, dass bei Verletzungen der Oberfläche zuerst die Grundierung ‚abgebaut' wird; der Stahl also noch lange nicht rostet.
Beispiele für Oberflächenbehandlungen: (Von oben nach unten abnehmende Qualität)
-Feuerverzinken, staubstrahlen, Zwischengrund, Deckfarbe (Nass oder Pulver)
-Sandstrahlen, spritzverzinken, Zwischengrund, Deckfarbe (Nass oder Pulver)
-Sandstrahlen, zinkstaubgrundieren, Deckfarbe (Nass oder Pulver)
-Sandstrahlen, grundieren, Deckfarbe (Nass oder Pulver)
-Sandstahlen, pulverbeschichten (Innenanwendung)
-entfetten, pulverbeschichten (Innenanwendung)
-entfetten, grundieren, Deckfarbe (Nasslackierung)
Wir arbeiten mit 3 verschiedenen Farbkarten. Mit dem Hinweis auf die entsprechende Farbkarte und die Farbnummer ist der Farbton bestimmt: RAL oder NCS oder IGP Eisenglimmer.
Rohrkonstruktionen für Aussenanwendung sollten immer feuerverzinkt werden (wegen den Hohlräumen) oder ausnahmsweise rundum ‚luftdicht' geschlossen sein.
Die Kosten für sandstrahlen, grundieren, decklackieren usw. werden pro Quadratmeter verrechnet. Oder pro Laufmeter Profil, bei kleinen Querschnitten.